Leewellen


Leewellen werden auch Mountain Waves genannt. Sie treten bei Mittelgebirgen und besonders im Alpenbereich auf. In den Alpen sind sie häufig mit Föhn verbunden. Wird ein Bergkamm frontal angeströmt, entstehen Wellen, die man Leewellen nennt.

Das Satellitenbild zeigt ein Beispiel:
Leewellen
Erläuterung: In der Nähe von Dresden (D) verursacht das Erzgebirge (G) solche Wellen (O). Auch südlich der Alpen gibt es Leewellen (O) und (W). Während in (O) mittelhohe Wolken zu finden sind - Altocumulus - gibt es in (W) und (C) Cirruswolken.

Die zugehörige Wetterlage [1]:
Wetterkarte
In diesem Beispiel kam der Wind aus nördlichen Richtungen.

Aber auch bei Wind aus dem Sektor SE bis SW gibt es Leewellen. Typische Wetterlage ist die Vorderseite einer Front, die sich von Westen nähert [1]:
Wetterkarte

Das zugehörige Satellitenbild zeigt die Frontbewölkung (C-C) und die Staubewölkung (B-B) der Südalpen. Nördlich der Alpen sind zwar Leewellen vorhanden, aber die Luftfeuchtigkeit reicht nicht zur Wolkenbildung aus, so daß man die Wellen nicht sieht.
Sat-Bild

Die Aufwärtsbewegung in den Wellen ist ideal für Segelflieger.
Leewellen
In den Leewellen können sich bei ausreichender Luftfeuchtigkeit Wolken bilden, die man im mittelhohen Niveau wegen ihrer Form Linsen- oder Lenticulariswolken nennt. Sie sind ortsfest: An ihrer Vorderseite kondensiert durch die Aufwärtsbewegung ständig Wasserdampf zu Wolkentröpfchen; die Luft strömt durch die Wolke und sinkt an ihrer Rückseite nach unten - durch das Absinken erwärmt sich die Luft und die Wolkentröpfchen verdunsten (entsprechend können sich auch Cirruswolken bilden).

In der unteren Atmosphäre entstehen Rotorwolken auf die gleiche Art. Im Bereich dieser Cumuluswolken gibt es aber starke Turbulenz.

Die vertikale Achse der Wellen ist mit zunehmender Höhe nach hinten zur Bergkette geneigt. So kommt es, daß die Aufwinde in der oberen Troposphäre über den Abwinden der unteren Troposphäre liegen.

Quelle:
[1] Bader et al.: Images in Weather Forecasting. Cambridge, 1995