Level of Free Convection (LFC)


Voraussetzung ist, daß ein Luftpaket an einer Front oder an einem Gebirge auf den Lifting Condensation Level gehoben wurde. Das Luftpaket soll nun weiter gehoben werden, wobei sich natürlich eine Wolke bildet. Bis jetzt gibt's also nichts neues.

Entscheidend: Sinkt die Temperatur der Umgebungsluft aber so stark, daß die Wolke plötzlich wärmer ist, schießt sie nach oben. Aus der Stratuswolke wächst ein Cumulus oder gar ein Cumulonimbus.

Wie sieht das im Diagramm aus? Vom LCL geht es wie gewohnt feuchtadiabatisch aufwärts. Schneidet die Feuchtadiabate die Temperaturkurve der Umgebungsluft, ist der Level of Free Convection (LFC) erreicht. Das Luftpaket wird jetzt nicht gegen seinen Willen gehoben, es strudelt freiwillig aufwärts bis zur Equilibrium Temperature.

Das Stüve-Diagramm zeigt ein Beispiel mit dem LCL bei 860 hPa und dem LFC bei 720 hPa:

lfc-Stueve

Ein Beispiel mit dem Skew-T (hier liegt der LFC bei 850 hPa):

lfc Skew-T

In diesem Fall gibt es erst einen mächtigen Cumulus congestus, dann einen Cb.

Schema:

  • Bestimmen Sie den Lifting Condensation Level (LCL)
  • Folgen Sie der Feuchtadiabate vom LCL bis zum Schnittpunkt mit der Temperaturkurve der Umgebungsluft. Das ist der LFC.
  • Folgen Sie der Feuchtadiabaten weiter bis zum erneuten Schnittpunkt mit der Temperaturkurve. Dort ist der Wolkentop.


Tip:

Je niedriger der LFC liegt, desto leichter können die Wolken hochstrudeln; man nennt das "Convective Potential". Damit kann man die Möglichkeit einer Konvektion einschätzen. Es gilt folgende Beziehung:

Höhe der LFC Convective Potential
600 - 640 hPa Schwach
640 - 745 hPa Mäßig
745 - 850 hPa Stark


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