Vergaservereisung


Ob ein Vergaser vereist, hängt nicht nur von Lufttemperatur und -feuchte, sondern auch vom Motor Ihres Flugzeugs ab. Beispielsweise bildet bei bestimmten Lufttemperaturen eine Continental O-470 engine in der Cessna 182 bereits Eis im Vergaser, eine Lycoming O-320 engine in der Piper Cherokee 140 dagegen nicht (der Vergaser der Lycoming bekommt bauartbedingt mehr Motorwärme ab).

Allgemein gilt aber: Relative Luftfeuchten über 50 % führen bereits bei Temperaturen zwischen 0 und plus 25 °C zu Vereisung im Vergaser.

Die Relativen Luftfeuchten in beliebigen Höhen liefert der Temp. Dazu braucht man die Mischungsverhältnisse von Taupunkt und Temperatur einer Höhe. Anschließend dann die Formel:

formel

Die gestrichelten Linien der Mischungsverhältnisse durch den Taupunkt am Boden kennen Sie bereits, die hatten wir zur Wolkenbestimmung gebraucht. Damals waren uns die Werte der Linien gleichgültig. Jetzt brauchen wir diese Werte, die die Wasserdampfmenge pro Kubikmeter Luft angeben (beachten Sie die nichtlineare Skala).

Zunächst Stüve. Hier sind im Beispiel beim Druckniveau 900 hPa die Mischungsverhältnisse markiert für die Temperatur von 14 °C (11,5 Gramm pro Kubikmeter) und dem zugehörigen Taupunkt von 11 °C (9 Gramm pro Kubikmeter):

Vergaser Stueve

Daraus berechnet sich eine relative Feuchte von 78 % (9/11,5 x 100): Gefahr der Vergaservereisung.

Beim Skew-T sind in der Höhe 900 hPa die Temperaturen 10 °C und der Taupunkt 8 °C anzutreffen. Die Mischungsverhältnisse sind 9 bzw. 7 Gramm pro Kubikmeter:

Vergaser Skew-T

Die berechnete relative Feuchte ergibt 77 % (7/9 x 100): Gefahr der Vergaservereisung.


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