Wetter-Ablauf im April

Im launischsten aller Monate versagt sogar die Wetterstatistik: Es läßt sich nicht berechnen, wann nun besonders häufig schönes oder schlechtes Wetter erscheint. Zwar macht sich bisweilen vom 1. bis 5. und vom 14. bis 20. ein Hochdruckgebiet breit, doch das ist noch keine handfeste Regel.

In diesem Monat ist das einzig Beständige das Unbeständige. Nicht sehr galant wurde behauptet: "April und Weiberwill ändern sich schnell und viel". Doch bissig tönte es zurück: "Aprilwetter und Herrengunst - darauf zu bauen ist umsunst".

Für diese Wechselbäder gibt es zwei Gründe. Einmal kann uns die Sonne bereits ganz ordentlich einheizen, bis zu 30 Grad: T-Shirt beim Grillen ist angesagt; beinharte Männer tragen sogar Haarweste. Und zum andern kann uns urplötzlich kalte Luft aus dem noch eisigen Nordeuropa überfallen: "Ist der April auch noch so gut, er schneit dem Zaunpfahl einen Hut". Wobei Schnee weniger gefürchtet ist als Frost, der den Obstblüten schadet: "Mondhelle Nächte im April schaden der Baumblüte viel".

Natürlich liegt der Grund für den Nachtfrost nicht am Mond, sondern an der fehlenden Wolkendecke - Wolken werfen wie ein Spiegel die Erdwärme zurück und verhindern dadurch Frost.

Aber der Frühling kommt mit Macht. "April" kommt ja vom lateinischen "aperire" und ist nach Ovid derjenige Monat, "in dem der Frühling alles öffnet".