Wetter-Ablauf im Juni

Der Juni hat seinen Namen vom lateinischen "junius", dem Monat der Göttin Juno. Sie zeigt uns in den ersten drei Tagen die kalte Schulter: Kühle Meeresluft mit Gewittern sind die Regel. Anschließend kommt der Sommer endlich zu Wort. Man könnte sich fast an ihn gewöhnen, wenn da nicht die Schafskälte wäre. Und auf die ist mit 89% Wahrscheinlichkeit Verlaß: In 9 von 10 Jahren stellt sich vom 10. bis 20. Juni naßkaltes Wetter ein.

Woher kommt der merkwürdige Name "Schafskälte"? Nun, vor 100 Jahren war die Schafzucht weit verbreitet. Und bei schönem Wetter wurden die Schafe geschoren. Ohne Pelzmantel waren sie aber für den nachfolgenden Kälteeinbruch leichte Beute; besonders in den Mittelgebirgen wie der Schwäbischen Alb erfroren bei Nachtfrost ganze Schafherden.

Im letzten Monatsdrittel hat der Sommer wieder eine Chance. Flirrende Hitze läßt einen nach einem Stückchen Schaftskälte lechzen - aber bitte nur nach einem kleinen Stück. Sonst fällt die Heuernte ins Wasser.

Wie steht es mit dem Siebenschläfertag am 27. Juni? "Regnet's am Siebenschläfertag, es sieben Wochen regnen mag" ist Unsinn. Die Wissenschaftler haben aber einen "Ersatz" für die Siebenschläferregel gefunden: Zeigt sich vom 21. Juni bis 11. Juli sehr oft naßkaltes Wetter, so ist ein verregneter Sommer zu erwarten. Der Grund: In dieser Zeit entscheidet sich das Sommerwetter.