Wetter-Ablauf im November

Den November nannte man früher auch "Windmond", "Kotmonat" und "Nebelung". Das zeigt schon, daß kein anderer Monat alle Wetter-Register so ziehen kann. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 69% macht sich vom 1. bis 6. ein Hochdruckgebiet breit. Während aber Hochs im Sommer Wärme bringen, fördern sie im Spätherbst und Winter Kälte: zäher Nebel und Nachtfrost sind ihre Begleiter.

Vom 9. bis 12. zeigt der Winter gern seine weißen Zähne. Schon unsere Vorfahren wußten um den 11. November, den St. Martinstag: "Sankt Martin kommt nach alten Sitten gern auf dem Schimmel angeritten". An diesem Tag mußte auch der Bauernzins an Herrschaft und Pfarrei abgeliefert werden "Martin ist der Grundzinstag - drum nimm das Geld auch aus dem Sack". Kein Wunder, daß die Herrschaft jubelte: "Bei fetter Gans und Saft der Reben laß den heilgen Martin leben!". Dem Charme des 11.11. konnte sich auch der Karneval nicht entziehen.

Vom 13. bis 22. führt der November vor, warum er früher "Nebelung" hieß: Ein Hoch läßt uns tagelang nicht aus dem nebligen, kalten Griff. Smog macht sich breit und führt zu ersten Fahrverboten. Die klamme Witterung und die Holzgerippe der entlaubten Bäume drücken aufs Gemüt, leicht stellt sich eine melancholische Stimmung ein - ist es Zufall, daß der November so viele Besinnungs- und Trauertage aufweist?

Vom 23. bis 30. führt Regenwetter zu milden Temperaturen. Weinigstens wird jetzt der Nebel weggeblasen.