Was steckt dahinter?

Im Oktober erhält der Wein den letzten Schliff: "Oktobersonne kocht den Wein und füllt auch große Körbe ein". Und schließlich: "Zu Theres (15.10.) ist die Weinles". Deshalb hieß der Monat früher auch "Weinmond".

Die Sonne erreicht nicht mehr den sommerlichen Schwung, sondern ist eher zurückhaltend wie im März: "Oktober und März gleichen sich allerwärts". Und wer nicht glauben kann, daß der Sommer vorbei ist, wird gewarnt: "Durch Oktobermücken laß dich nicht berücken". Denn lacht im Herbst tagsüber die Sonne, wird es nachts umso kälter - vorausgesetzt, es bleibt wolkenlos. Nachts strahlt nämlich der Erdboden seine Wärme in den Weltraum hinaus, so daß es empfindlich kalt wird; eine Wolkendecke dagegen wirkt wie ein Ofenschirm und reflektiert die Wärmestrahlen zur Erde zurück. Auch die Altvordern hatten das erkannt: "Oktoberhimmel voll Stern hat warme Öfen gern" - Sterne sind natürlich nur dann sichtbar, wenn es keine Wolken gibt.

Im hohen Norden sind die Nächte erheblich länger als hier. Somit kann der Winter dort seine Kräfte sammeln und bei uns erste Gehversuche machen, bevor er der zweiten Herbsthälfte seinen Stempel aufdrückt: "Wenn Simon und Judas (28.10.) vorbei, ist der Weg dem Winter frei".