Was steckt dahinter?

Altweibersommer - woher kommt der Name? Anlaß dieser Bezeichnung sind feine Fäden, die in der Luft schweben und im Sonnenlicht glänzen. Winzige Spinnen recken ihr Hinterteil gen Himmel, schießen Fäden nach oben, halten ein Ende fest und lassen sich dann vom Wind treiben.

Den Altvordern erschienen diese Fäden voller Mystik: drei alte Frauen, die Nornen, spannen bei der Geburt eines Menschen sein Schicksalsfaden, der auch das Lebensende bestimmte. Darauf spielt die angelsächsische Bezeichnung "Mettena", die (den Lebensfaden) Messenden, an. In Schleswig-Holstein heißt es deshalb auch: "Die Metten haben gesponnen". Weniger schicksalsschwer ist die Bezeichnung "Marienseide" oder "Liebfrauenfäden", die in Frankreich verwendet wird. Die Spinnenfäden heißen dort "fils de la Vierge" (Fäden der Jungfrau Maria).

Eine Umbenennung dieser Schönwetterzeit in "Seniorinnensommer", den eine streitbare ältere Dame wegen vermeintlicher Diskriminierung durchsetzen wollte, wurde vor Gericht abschlägig beschieden - das Urteil erging zur Weiberfaßnacht.