Was ist El Niño?
Reaktion der Atmosphäre
Ursache von El Niño
Noch ein Fremdwort: ENSO
Auswirkungen auf das Wetter






Was ist El Niño?

Normalerweise wehen die Passatwinde von Südamerika nach Australien, und zwar entlang des Äquators. Indem der Passat so vor sich hin bläst, schiebt er warmes Wasser in diesen Bereich; gleichzeitig staut er dort den Wasserpegel einen halben Meter höher auf als vor Südamerika.

Alle zwei bis 10 Jahre bekommt der Passat einen Schwächeanfall. Dann schwappt das aufgestaute warme Wasser zurück. Verstärkt wird dieser Effekt dadurch, daß der Wind vor Australien auch noch in die "verkehrte" Richtung wehen kann. Dieses Verschieben des Warmwasser-Pools von Australien in Richtung Südamerika bezeichnet man als El Niño.





Reaktion der Atmosphäre

Warmes Wasser heizt der bodennahen Luft ein. Sie steigt auf, biegt in 18 km Höhe nach Südamerika um, sinkt dort wieder ab und strömt als Passat zurück. Dieses Luftkarussel wird nach einem englischen Meteorologen Walker-Zirkulation genannt. In der aufsteigenden Luft formieren sich dicke Wolken mit heftigen Gewittern, wie sie typisch für Indonesien und Teile Australiens sind. Dagegen ist die absinkende Luft über Peru staubtrocken.








El Niño nimmt gleich die ganze Luftzirkulation mit. Nun ist es über Indonesien trocken, und Australien erleidet eine Dürre. Dafür wird Peru mit Regen überschwemmt.

















Ursache von El Niño

In normalen Jahren strömt der Passat aus einem Hochdruckgebiet vor Südamerika zu tiefem Druck bei Australien. Nun steht das Hoch dort nicht wie ein Fels in der Landschaft: mal wird es schwächer, dann wieder stärker. Entsprechend ändert sich der Passat. Aber immer hat er genug Kraft, um den Warmwasser-Pool in Schach zu halten. Dieses jährliche Auf und Ab des Luftdrucks nennt man Southern Oscillation.

Das hat noch nichts mit El Niño zu tun. Aber alle paar Jahre schlagen die Schwankungen über die Stränge. Dann erleidet das pazifische Hoch einen Kollaps und bremst den Passat aus. Jetzt hat El Niño seinen Auftritt. Das dauert meist nicht länger als 18 Monate.












Noch ein Fremdwort: ENSO

El Niño ist eine reine Meeres-Angelegenheit, nämlich das Zurückschwappen des warmen Wassers. Die Southern Oscillation macht die Atmosphäre unter sich aus. Die Kopplung zwischen Meer und Atmosphäre mitsamt dem Wetter übernimmt die Walker-Zirkulation. Alles zusammen bezeichnet man als ENSO (El Niño-Southern Oscillation). Weil das den Journalisten aber zu kompliziert ist, nennen sie das Ganze vereinfachend El Niño.








Auswirkungen auf das Wetter

Die größten Kapriolen macht das Wetter natürlich im pazifischen Raum und Nordamerika. Für Europa konnten Auswirkungen noch nicht nachgewiesen werden. Das heißt aber nicht, daß wir unbehelligt bleiben. In der Atmosphäre sind schließlich alle Zirkulationen miteinander gekoppelt. Immerhin hatte Deutschland im bisher größten El Niño-Jahr 1983 zum ersten Mal eine Lufttemperatur von 40 Grad erreicht.


Sommer der Nordhalbkugel

Winter der Nordhalbkugel