Entwicklung eines Hurrikans

Jeder fängt mal klein an, auch ein Hurrikan. "Klein" heißt hier eine Ballung von Gewitterwolken mit 500 km Durchmesser in der Nähe des Äquators. Die meisten der 60 Störungen, die jährlich im Atlantik entstehen, zerfallen aber wieder.

Die Gewitterwolken sind natürlich umso kräftiger, je wärmer das Wasser ist. Von Juni bis November, hauptsächlich aber im September, bringt es eine 50 m dicke Meeresschicht auf mindestens 26 Grad. Strömt der Wind noch von allen Seiten in die Störung, werden immer mehr Wolken aufgetürmt. Findet das Ganze zwischen dem 5. und 30. Breitengrad statt, entsteht ein tropischer Sturm, der fast Orkanstärke erreicht. Er sieht schon fast wie ein Hurrikan aus, deshalb bekommt er auch bereits einen Namen.

Von den 12 atlantischen Stürmen im Jahr wachsen nur 6 zu Hurrikans weiter. Kennzeichen: Orkan, Spiralarme und Auge. Und lediglich zwei werden zu starken Hurrikans mit einem Orkan über 209 km/h.

Nicht nur der Atlanik ist davon betroffen. Die Karte zeigt Gebiete, Zugrichtung und mittlere jährliche Zahl tropischer Stürme. Aus den weltweit 100 Stürmen entwickeln sich 50 zu Hurrikans weiter.

"Hurrikan" sagt man nicht überall: Im Westpazifik heißt er "Taifun", in Australien und im Indischen Ozean dagegen "Zyklone".

Warum diese merkwürdigen Zugbahnen? Nun, ein Hurrikan bewegt sich immer am Rand eines großen Hochdruckgebiets; er wird vom Hoch wie an der Leine geführt. Im Atlantik ist das Azorenhoch zuständig. Es leitet den Hurrikan über die Karibik in die USA oder in den nördlichen Atlantik. Nun baut der Wirbelsturm ab: Ihm fehlt das 26 Grad warme Wasser.

Mitunter wandelt er sich in ein normales Tiefdruckgebiet um und zieht wie alle anderen Tiefs zu uns nach Europa. Nur an abgedeckten Dächern und umgemähten Wäldern läßt sich noch auf seine Herkunft schließen.