Landspout

Die schweren Tornados sind mit starken Gewitterwolken, den "Superzellen" verbunden. Sobald aus der Superzelle Regen fällt, entwickeln sich Tornados.

Häufig gibt es aber Tornados ohne Superzellen. Sie entstehen im Anfangsstadium der Gewitterwolke, wenn überhaupt noch kein Regen weit und breit zu sehen ist. Diese schwächeren Verwandten der Killer-Tornados gibt es auch bei uns in Mitteleuropa - sogar häufiger als man glaubt. Man nennt so etwas "Landspout".

Es fängt alles ganz harmlos an: Im Sommer bildet sich oft eine "Konvergenzlinie", das ist der Bereich, in dem Luft zusammenströmt (das kann unterschiedliche Ursachen haben). Folge: sie muß nach oben ausweichen. In dem Aufwind bilden sich zunächst Cumuluswolken, die weiter wachsen und später zu Gewitterwolken werden.

Da die Luft an der Konvergenzlinie aus unterschiedlichen Richtungen kommt, bildet sich eine abrupte Windänderung aus, man nennt das "Windscherung". Aus dieser Windscherung entstehen kleine Wirbel, (im folgenden Bild mit A und B bezeichnet):

Scherung
Diese Wirbel wandern entlang der Konvergenzlinie. Sobald so ein Wirbel unter den Aufwindschlauch der Wolke gerät, verstärkt er sich und wird zum Tornado (im folgenden Bild mit C bezeichnet):
Kombination
Zunächst wird der Wirbel am Boden sichtbar
Schließlich wächst er zur Wolke hinauf.
Weil die Geschwindigkeiten von Wolke und Bodenwirbel verschieden sind, ist der Tornado nicht senkrecht sondern zur Wolke geneigt.