Die Ozonschicht wird dünner
Ozonloch der Antarktis














Die Ozonschicht wird dünner

Chlor und Brom zerstören das Ozon der Statosphäre. Diese Übeltäter sind in künstlichen chemischen Verbindungen enthalten; weil diese Verbindungen für den Menschen unschädlich sind, wurden sie in großen Mengen hergestellt. Die chemischen Stoffe gelangten allmählich in die Stratospäre, wo sie von der UV-Strahlung geknackt wurden - Chlor und Brom verloren ihre Fesseln.

Chlor und Brom können ihre Arbeit deshalb so gründlich verrichten, weil sie jahrzehntelang in der Ozonschicht bleiben. Ohne Nachschub von unten werden sie erst um das Jahr 2050 herum die Stratosphäre verlassen haben. Erst dann hat sich die Ozonschicht wieder erholt - wie gesagt, wenn derNachschub ausbleibt.


(Bildquelle: DWD)

Die obere Grafik zeigt den Zerstörungstrend im Bereich der größten Ozonkonzentration in der Stratosphäre (18 bis 24 km Höhe). Alle zehn Jahre nimmt das Ozon um 3,6% ab.

In der Wetterschicht, der Troposphäre, nimmt das Ozon dagegen zu, alle zehn Jahre um 16,8%. Auch hier zerlegt die UV-Strahlung künstliche chemische Verbindungen (Autoabgase usw.) - aus Stickstoffoxiden und Kohlenwasserstoffen entsteht aber Ozon. Übrigens: Selbst im dicksten Sommer-Smog kommt das Ozon nicht im entferntesten an die hohen Konzentrationen der Stratosphäre heran.

Der Zuwachs an Ozon in der Wetterschicht kann aber den Abbau in der Stratosphäre nicht kompensieren. Deshalb nimmt das Gesamtozon ab. Alle zehn Jahre sind es 3,1% weniger:


(Bildquelle: DWD)





Ozonloch der Antarktis


(Bildquelle: NASA Earth Observatory)

Alljährlich im antarktischen Frühling - bei uns ist es dann Herbst - bricht der Ozonschild zusammen. Dann hat die UV-Strahlung freie Fahrt. Wie kommt das? Schließlich gibt es in der antarktischen Stratosphäre auch "nur" die gleichen künstlichen chemischen Verbindungen wie überall auf der Erde.

(Bildquelle: British Antarctic Survey)

Das dicke Eis des riesigen Kontinents kühlt die Luft im dunklen Winter enorm ab. In der Stratosphäre werden dann minus 80°C erreicht. Bei so tiefen Temperaturen bilden sich Eiswolken - ungewöhnlich für diese Höhe. Das Eis wirbelt nun den Chemie-Haushalt der Luft ordentlich durcheinander. Es sammelt Chlor und Brom als Munition. Die Sonne gibt im Frühling dann das Signal zum Angriff auf das Ozon.

Nun hielten sich die Ozonverluste in Grenzen, gäbe es da nicht eine zweite Ursache: Die Winterkälte bildet um die Antarktis einen riesigen Luftwirbel; dieser Riegel versperrt der ozonreichen Luft aus mittleren Breiten den Zutritt. Erst im Lauf des Frühjahrs erwärmt sich die Luft, so daß die abbröckelnde Mauer ab November wieder Ozon hereinläßt.


(Bildquelle: NOAA Climate Program Office)

Und wie sieht es in der Arktis aus? Nun, die Luft kühlt sich hier nicht so stark ab. Somit entstehen keine Eiswolken in der Stratosphäre. Außerdem ist der arktische Luftwirbel viel schwächer als der antarktische, sodaß auch ozonreiche Luft eindringen kann.