Ozonmessung mit GOME
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1. Der Satellit ERS-2 ERS-2 ist die Abkürzung von "Second European Remote Sensing Satellite". Der Satellit wurde von der European Space Agency (ESA) gebaut und am 21. April 1995 gestartet. |
ERS-2 fliegt in einer sonnensychronen Bahn in einer Höhe von 780 km um die Erde; ein Umlauf dauert 100 Minuten, wobei ein Streifen von 960 km Breite erfaßt wird. Um 10.30 Uhr Ortszeit überquert der Satellit von Norden kommend den Äquator.
Die Daten werden nach jedem Umlauf zu Bodenstationen gesendet und gelangen von dort nach Deutschland. Kiruna (Schweden) erfaßt die Satellitendaten von 10 Umläufen. Die restliche 4 Umläufe werden aufgenommen von Gatineau, Prince Albert (beide in Kanada) und Maspalomas (Spanien).
Infolge eines Tape Drive Ausfalls lieferte der Satellit seit dem 22. Juni 2003 nur noch Daten, wenn er in das Sichtfeld einer Bodenstation kam
Am 19. Oktober 2006 wurde mit GOME-2 der Nachfolger von GOME mit dem Satelliten MetOp-A gestartet. GOME-2 hat eine höhere räumliche und spektrale Auflösung als sein Vorgänger und ergänzt die Daten von SBUV/2.
Eine vollständige Ozonmessung liegt erst nach dem dritten Tag vor. Solange will man natürlich nicht warten, zumal auch atmosphärische Zirkulationen die Ozonverteilung zwischenzeitlich beeinflussen. Deshalb stehen die Ozondaten bereits drei bis sechs Stunden nach dem Empfang zur Verfügung.
Die globale Ozonverteilung nach einem Tag sieht so aus:
![]() (Bildquelle: DLR) Viele Forscher benötigen die Ozonverteilung über Europa von bestimmten Tageszeiten . Statt der Harmonischen Analyse nimmt man deshalb die Kalman-Filter Technik: ![]() (Bildquelle: DLR) Eine Variante verwendet der niederländische Wetterdienst KNMI. Hier kommt ein Ausbreitungsmodell zum Einsatz (ein Ausbreitungsmodell berechnet die Konzentrationsverteilung eines Gases in Abhängigkeit von der Luftströmung). Verbunden wird das mit einem Chemie-Modell des Ozons (das beschreibt Entstehung und Zerfall von Ozon). In dieses Kombi-Modell fließen ständig die Ozondaten von GOME ein. Dieses Verfahren heißt "Datenassimilation". ![]() |
Zu einem beliebigen Zeitpunkt (meist für 12 UTC) wird dann die globale Ozonverteilung veröffentlicht:![]() (Bildquelle: KNMI) Die bisherigen Verfahren liefern jeweils den Gesamtozongehalt, entweder als Tagesmittel oder zu einem bestimmten Zeitpunkt. Über eine weitere Methode ergibt sich zusätzlich eine vertikale Verteilung des Ozons. Auch hier wird ein Chemie-Modell mit einem Ausbreitungsmodell kombiniert. Der Unterschied zum Verfahren nach KNMI besteht darin, daß hier das Ausbreitungsmodell dreidimenisonal ist (es muß ja die Höhe mit einbezogen werden); bei der KNMI-Methode genügt dagegenein zweidimensionales Modell. ![]() Ozonverteilung in einer Höhe, der ein Luftdruck von 3,16 hPa entspricht. (Bildquelle: DLR) |