Ozonmessung mit SBUV/2
(Solar Backscatter UltraViolet Instrument, Version 2)

von
Dipl.-Met. Günter Rampe




1. Die NOAA-Satelliten
2. Das Messinstrument SBUV/2
3. Die Produkte


1. Die NOAA-Satelliten
Die NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) der USA betreibt ein System von erdumlaufenden Satelliten, von denen jeweils zwei operationell arbeiten. In einer sonnensynchronen Bahn brauchen sie in 870 km Höhe rund 100 Minuten für einen Umlauf.


NOAA-Satellit im All
(Bildquelle: NASA)

2. Das Messinstrument SBUV/2
SBUV/2 (Solar Backscatter UltraViolet Instrument, Version 2) mißt das gesamte Ozon und die vertikale Verteilung des Ozons in einer Luftsäule. Sein Urahn, das BUV-Instrument (Backscattered UltraViolet) wurde bereits 1970 gestartet.

SBUV/2 beruht auf einer Weiterentwicklung des BREWERT-Spektrometers: dem EBERT-FASTIE-Spektrometer.

Das Instrument wird im Gegensatz zu GOME und TOMS nicht seitlich geschwenkt sondern blickt genau senkrecht nach unten; der Meßpfad ist am Boden 160 km breit.

Wie bei GOME und TOMS wird die von der Atmosphäre, dem Erdboden und den Wolken zurückgestreute bzw. reflektierte Sonnenstrahlung gemessen. Die Strahlung wird somit zweimal durch die Ozonschicht geschwächt. Durch Vergleich mit der ungeschwächten Sonnenstrahlung erhält man die Ozonkonzentration.

Während TOMS die Strahlung von 6 Wellenlängen untersucht, mißt SBUV/2 12 Wellenlängen; für das Gesamtozon werden die 4 längeren, für das Ozonprofil die 8 kürzeren Wellenlängen verwendet. Zur Berechnung des Ozonprofils ist der Zusammenhang zwischen UV-Strahlung und Ozon entscheidend: Je kurzwelliger die Strahlung, umso größer die Höhe, in der sie absorbiert wird. Wie TOMS leidet auch SBUV/2 an einer graduellen Abnutzung.

Das Instrument liefert nur auf den jeweiligen Tageszonen der Erde Meßergebnisse, an den Polen während der Polarnacht gibt's natürlich nichts.


(Bildquelle: NASA)



3. Die Produkte
Täglich werden Verteilungen des Gesamtozongehalts für Nord- und Südhemisphäre sowie die ganze Erde veröffentlicht (die schwarzen Löcher an den Polen ist nicht etwa das Ozonloch, vielmehr fallen nachts die Messungen aus).





Mehr Daten sowie die Ozonprofile werden als Datendateien ebenfalls veröffentlicht.

Für jede Erdhalbkugel gibt es ferner monatliche Verteilungen der Abweichungen vom langjährigen Mittelwert:

Bildquellen: NOAA